

Project time
Year
Problem
Aber der Reihe nach: Im Juli 2021 hat der Stadtrat von Magdeburg mit großer Mehrheit einen Grundsatzbeschluss zugunsten einer Bebauung des Geländes um den Prämonstratenserberg getroffen. Diesem Vorhaben war Kritik einer Bürger*inneninitiative vorausgegangen. Trotz verschiedener Wünsche stimmte am Ende aber eine Mehrheit im Stadtrat für die Bebauung. In den nächsten Jahren soll ein neues Altstadt-Viertel entstehen, mit zahlreichen Wohn- und Geschäftshäusern.
Im ersten Schritt entwickelte das Stadtplanungsamt auf Grundlage eines städtebaulichen Konzeptes der Grundstückseigentümer (Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg mbH und Upwind Holding GmbH) einen Bebauungsplan-Vorentwurf. Mit diesem Entwurf sowie ersten städtebaulichen Ideen startete Magdeburg in die Bürger*innenbeteiligung. Für die Konzeption des gesamten Beteiligungsprozesses und die Durchführung aller Formate sind Lena Jahnke und ihr Team vom Berliner Büro für Stadtplanung und Partizipation AG Urban verantwortlich. Wir von Go Vocal freuen uns, den Prozess mit unserer Plattform zu unterstützen.
In einer ersten Projektphase sollten die Magdeburger*innen in grundsätzliche Fragen der Quartiersentwicklung einbezogen werden, dabei ging es bspw. um Erschließung, Nutzungsvielfalt und Wohnqualität, Gebäudestruktur und Stadtökologie. Drei verschiedene Beteiligungsformate wurden dafür realisiert: Vor-Ort-Ideenwerkstätten, eine kostenlose Sonderausstellung, die täglich vor Ort besucht werden konnte, und eine digitale Beteiligungsplattform, auf der auch das Veranstaltungsmodul genutzt wurde, um die Sichtbarkeit der analogen Events zu erhöhen.

Ausstellung und Plattform spiegelten sich inhaltlich. In beiden Fällen waren die Menschen aufgerufen, ihre Ideen, Wünsche und Bedenken einzureichen. Auf der Plattform ließen sich dafür entsprechende Bereiche auf einer Karte markieren. Mithilfe dieser Geoverortung konnten ganz gezielte Kommentare abgegeben werden.

Im Oktober 2024 startet Phase zwei. Zwischen beiden Beteiligungsphasen erfolgte die Überarbeitung des bisherigen Bebauungsplanvorentwurfes. Dabei flossen auch die Erkenntnisse aus der ersten Öffentlichkeitsbeteiligung ein. Die einzelnen Entwicklungsschritte werden auf der Beteiligungsseite transparent begleitet.
In der 2. Phase der Beteiligung können die Bürger*innen ihre Stellungnahme zum Bebauungsplan-Entwurf digital abgeben. Sie können den Planentwurf direkt kommentieren oder einen Beitrag einreichen. Mit der Nutzung unserer innovativen Konveio-Einbindung um direkt im Bebauungsplan als PDF-Dokumente zu beteiligen liegt Magdeburg ganz vorne, denn es macht den gesamten Prozess viel interaktiver und einfacher. Nicht nur für die Bewohner*innen, sondern auch für die Menschen in der Behörde, die für die Auswertung zuständig sind. Gerade bei Projekten mit (stadt)planerischem Inhalt ist diese Integration zwischen Go Vocal und Konveio ein Meilenstein in puncto inklusiverer und partizipativerer Prozessgestaltung.

Im Anschluss an diese Phase folgt dann der Abstimmungsprozess, erst dann kann der überarbeitete Entwurf des Bebauungsplans dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt werden.
Insgesamt haben sich gut 350 Magdeburger Familien und Haushalte aktiv in den Prozess eingebracht. 4500 einzelne Besucher*innen konnte die Plattform bis dato verzeichnen. Laut Lena Jahnke hat das Großvorhaben um den Prämonstratenserberg durch den „Dreiklang“ (Ausstellung, Plattform, Veranstaltung) deutlich an Sichtbarkeit gewonnen. 
Außerdem hat sie aus den bisherigen Erfahrungen 3 Tipps abgeleitet, die besonders gut funktioniert haben, um die Beteiligung zu fördern:
Die Plattform bietet Beteiligungsteams etliche Arbeitsunterstützung - etwa die KI-Analyse, die auch in Magdeburg genutzt wurde, um die Auswertung der Beiträge zu vereinfachen. Oder die hoch innovative Möglichkeit des interaktiven Planungsprozesses. Sie haben Pläne für Ihre Stadt oder Kommune und wollen Partizipation zum Fundament machen? Dann melden Sie sich für ein Beratungsgespräch.


Trotz geringer Ressourcen bietet die Stadt Spremberg/Grodk ein Bürgerbudget an, mit dem die Bürgerinnen und Bürger gemeinsam entscheiden können, welche Vorhaben in ihrem direkten Lebensumfeld mit diesen Mitteln umgesetzt werden sollen. Mit Go Vocal wird der gesamte Prozess leichter steuerbar und für alle Beteiligten übersichtlicher gestaltet.


Viele niederländische Kommunen stehen derzeit vor erheblichen Haushaltslücken, da die finanziellen Zuweisungen der niederländischen Zentralregierung sinken. Der finanzielle Druck zwingt Kommunen dazu, schwierige Entscheidungen zu treffen: Wo kann gespart werden? Wo sollte weiterhin investiert werden? Während viele Kommunen solche Fragen lieber intern und hinter verschlossenen Türen diskutieren, haben sich die Kommunen Stede Broec, Enkhuizen und Drechterland für einen anderen Weg entschieden: Sie binden die Menschen ein, die von den Entscheidungen am meisten betroffen sind.